Gewohnheiten
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Wie du die Magie der Gewohnheiten positiv nutzt – nicht nur für deine Fitness Ziele

Wenn ich in meinen Groupfitness Classes die Teilnehmer darauf hinweise wird immer gelacht: Die meisten legen ihre Matte jede Woche an dieselbe Stelle. Einige verteidigen sogar ihren „LieblingsPlatz“ im Raum. Kennst du sowas? Unbewusst treffen wir in wiederkehrenden Situationen immer dieselbe Entscheidung.

Ungefähr die Hälfte unseres täglichen Handelns besteht aus solchen Routinen. Ja, Gewohnheiten prägen unseren Alltag. Und das ist völlig ok. So müssen wir nicht jede kleine Entscheidung immer wieder neu treffen, das spart Aufwand und Denkleistung. Während die routinierten Handlungen quasi im Autopilot-Modus ablaufen, sparen wir Zeit für bewusste andere wichtige Entscheidungen.

Was bedeutet das für deine Ziele? Wie kannst du die Macht der Gewohnheiten zu deinem Vorteil einsetzen und aus festgefahrenen Routinen, die dir eher schaden als nützen ausbrechen? Es lohnt sich im Keller deiner täglichen Routinen mal so richtig aufzuräumen. Hier erfährst du mehr über die Magie der Gewohnheiten und bekommst konkrete Tipps für deinen persönlichen Gewohnheiten-Zauber-Spaß… Simsalabim, Abrakadabra… Los gehts!

Die Menschen gehen lieber zugrunde, als dass sie ihre Gewohnheiten ändern.

L. Tolstoi

Worum geht’s konkret? Was sind Gewohnheiten eigentlich?

Gewohnheiten sind einfach regelmäßige Verhaltensweisen, die von einer bestimmten Situation spontan ausgelöst werden und dann vom Bewusstsein weitgehend unkontrolliert gleichförmig ablaufen. Du handelst also mehr oder weniger ohne Nachdenken, wie ferngesteuert. Gewohnheiten sind automatische Programme, die uns im Alltag entlasten, da sie uns Entscheidungen die wir einmal getroffen haben abnehmen. Zum Beispiel: Wenn ich mittwochs in den Kursraum komme legen ich meine Matte vorne links zur Säule. Unsere Routinen steuern übrigens nicht nur unser Verhalten, sondern sogar auch das Denken und Fühlen. So weit so gut, was bedeutet das für deinen Alltag?

Good Guy – Bad Guy, die zwei Arten von Gewohnheiten

Gewohnheiten

Automatisierte Routinen können für dich Vorteile und Nachteile haben. Die positive Macht der Gewohnheiten liegt auf der Hand: Wer Erfolg hat, hat entsprechende gute Gewohnheiten in seinem Leben etabliert… beim Sport, der Gesundheit, beim Lernen oder eben im Job. Unregelmäßiges Joggen oder Zähneputzen bringt so gut wie gar nichts, im Vergleich zu gut eingeschliffenen Gewohnheiten. Logo.

Der dunklen Macht der Gewohnheiten ist jeder schon mal begegnet, der versucht hat sich ein lästiges Fehlverhalten abzugewöhnen. Gewohnheiten sind wie Kletten, man wir sie schwer los. Sie dominieren unser Verhalten leider selbst dann noch, wenn unsere Ziele und Absichten sich geändert haben. Festgefahrene Gewohnheiten laufen häufig einfach weiter, egal was man dagegen versucht. Die Klassiker sind Rauchen, zu spät ins Bett zu gehen oder ungesunde Ernährung.

Fassen wir zusammen: Gewohnheiten sind also ein Fluch und ein Segen zugleich. Schlechte Gewohnheiten sind nicht nur hartnäckig, sondern auch  Erfolgsbremsen, weil sie ein kontraproduktives Verhalten auslösen, dessen wir und oft noch nicht einmal bewusst sind. Gute Gewohnheiten dagegen sind deine Verbündeten auf dem Weg zu deinem Ziel. Sie helfen dir im Fitness Kontext zum Beispiel dabei, deinen Körper nicht nur kurzfristig zu verändern, sondern ein Leben lang. Gute Gewohnheiten bringen dir Fortschritte auf “Autopilot”: Du isst gesund. Trainierst regelmäßig. Und das Ganze ohne groß darüber nachzudenken. Das ist die positive Magie der Gewohnheit in Aktion. Wie kommst du dahin?

Du erntest, was du gesät hat – Neue Gewohnheiten etablieren

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Gute Gewohnheiten zu etablieren und zu pflegen ist wie Gartenarbeit. Einfach Beet für Beet umgraben, neue Pflanzen aussäen, regelmäßig gießen und pflegen – Ja, und schon bald hast du schöne Blumen und kannst frisches Gemüse ernten. Und die schlechten Angewohnheiten? Die bekommen erstmal keine Aufmerksamkeit, sondern werden nach und nach durch positive Routinen ersetzt und somit aus deinem Alltag verdrängt. Wo gepflegte Beete sind ist kein Platz für Unkraut mehr. Ganz einfach. Bist du startklar loszulegen? Na dann – go!

Eine neue Gewohnheit baust du in 3 Schritten auf: Initiierung, Stabilisierung, Automatisierung. 

Gewohnheiten

1. Initiierung: Am Anfang steht dein Ziel und der Entschluss dieses zu erreichen. Wo willst du hin und welche feste Routine ist dafür im Alltag nötig? Was willst du ernten? Jeden Morgen frisch und ausgeschlafen aufwachen? Ein Sixpack? Gesunde, reine Haut? Starke emotionale Botschaften wirken hier besonders gut. Ziele definiert? Ok, dann leitest du nun davon die nötige Routine ab. Bitte immer nur eine, auch wenn du mehrere Ziele hast. Jede Gewohnheit braucht mindestens 21 Tage bis sie sitzt. Bleib dabei außerdem unbedingt realistisch und passe deinen Plan deinem Alltag und deinen Kapazitäten an. Dann startest du mit deinem neuen Verhalten und wiederholst und wiederholst es immer wieder. 

2. Stabilisierung: In dieser Phase festigst du deine neue laufende Routine. Hier solltest du dir keine bzw. wenig Fehltritte erlauben. In diesem Stadium ist deine Gewohnheit nämlich noch zerbrechlich und fällt bei der nächsten Brise schnell wie ein Kartenhaus zusammen. Mach es dir also so leicht wie möglich, räume alle Hürden aus dem Weg. Vorbereitung ist alles hier. Für deine neue tägliche Jogging Runde am Morgen sollte dein Wecker immer gestellt und deine Laufschuhe schon neben dem Bett parat stehen. Du willst täglich 3 Liter Wasser trinken? Dann organisiere, dass du immer deine Flasche dabei hast. Macht Sinn, oder? 

3. Automatisierung: Wenn deine Routine ein paar Wochen immer gleich abgelaufen ist, also praktisch wind- und wasserfest ist hast du es geschafft. Gratulation! Du musst dich nicht mehr dran erinnern – die Handlung läuft automatisch. Woran du erkennst, dass deine bewusste Handlung zur Gewohnheit geworden ist siehst du in der Checkliste.

Dranbleiben lohnt sich auf jeden Fall…

Die goldene Regel für die Umsetzung lautet hier wie so oft: Kontinuität schlägt Perfektion. Wenn du Gewohnheiten ändern willst, brauchst du vor allem zwei Dinge: Biss und Geduld. Wie lange es dauert liegt ganz bei dir. Aber mach dir klar: Es macht definitiv einen Unterschied, ob du eine alte Angewohnheit aus deiner Kindheit mit einer neuen “überschreiben” willst – oder nach dem Prinzip “Grüne-Wiese” eine ganz neue Gewohnheit etablieren möchtest. Aber sei dir sicher: Jede Handlung, die du wieder und wieder bewusst machst, wird zu einer stabilen Gewohnheit. Ist nur eine Frage der Zeit. Du machst es einfach so oft, dass es irgendwann unbewusst geschieht – also vollautomatisch. Und dann hast du es geschafft. Und die gute Nachricht: Eine positive Gewohnheit beibehalten ist easy.

Ich wünsche dir viel Spaß und Erfolg beim Ausprobieren der Strategien und beim Einbauen von neuen nützlichen Routinen in deinen Alltag!

Sportliche Grüße Caro

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